Entspannter Fußballgucken

Deutschland, unendliche Grünflächen, wir schreiben das Jahr 2006, es ist Fußball Weltmeisterschaft … Äh, Kommando zurück, auch wenn da draußen gefühlte drei Leute beim Vorrunden (!!!) Spiel Deutschland gegen Serbien schreien als würden sie chinesischer Bambusfolter ausgesetzt, findet das eigentliche Geschehen doch an einem anderen Ort dieser Welt statt: Südafrika. Nur der ewig gestrige denkt da z.B. an den Klassiker der Dead Kennedys „A Commercial“. Die schöne bunte Apartheid war gestern, jetzt haben wir nur noch die schöne bunte Vuvuzela. Aber noch goldiger sind die „Typisch-Deutschen“, die mal wieder Lärmbelästigung mit Kultur und Kritik an selbiger mit Rassismus und kolonialem Kulturchauvinismus gleichsetzen. Da sagt der Kenner eindeutig: Typisch Deutsch! Schließlich wäre es auch eine Schande, wenn man in der BRD leben dürfte, ohne sich selbst, sein Land, seine Mitmenschen, und die Regierung ausgiebig zu hassen. Für die paar Tröten, die das anders sehen, gibt’s sowieso keine Rettung mehr und die können dann auch gerne einen Flatscreen in ihrer Schrebergartenkolonie aufstellen, um dort das nächste Vorrundenspiel zu schauen.

Jetzt aber zu einem ganz anderen Thema von höchster Wichtigkeit: Erlaubt Ihnen Ihr Arbeitgeber/Professor/Lehrer/Direktor/Filialleiter/Oberfeld nicht, während der Arbeitszeit ein Vorrundenspiel unter Beteiligung der deutschen Nationalelf zu gucken? Wir finden: So geht das nicht! Wenn Sie aufgrund einer derartig typisch deutschen überkorrekten, und ekelhaft korintenscheißerige Maßnahme ihres Maximo Lider motivationell nicht mehr in der Lage sind auch nur eine weitere Tüte zu kleben, dann haben wir, Ihre geschätzte Brot-Redaktion Fußball, einen Vorschlag für sie, der sofort und bei Belieben dauerhaft beide Probleme beseitigt:

Kündigen Sie!

Sagen Sie Ihrem Personaler „Hasta la vista, Baby“ und gönnen Sie sich ein paar Jahre Auszeit mit Hartz 4 und Fußball (Eishockey, Damentennis, Curling, Schach, Snooker, Poker (aber nur Texas hold’em), Wok, usw.) rund um die Uhr!

Seien Sie endlich (wieder) ein Mann und stehen Sie Ihre Frau!

Denn: Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst des Fußballs.

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